Allgemeine Beschreibung:
Die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH (FEO) betreibt ein Trinkwasser-Fernleitungsnetz im Süden Sachsen-Anhalts und im Nordwesten Sachsens. Über dieses System bezieht u. a. die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH (HWS) das Trinkwasser für die Stadt Halle (Saale). HWS betrieb bis November 2007 das Wasserwerk (WW) Halle-Beesen; Inbetriebnahme war 1993. Der Betrieb des WW wurde aus qualitativen (Parameter Wasserhärte) und wirtschaftlichen Gründen zugunsten eines direkten Fernwasserbezuges eingestellt. Vor dem Hintergrund der erhöhten Wassernachfrage wird dieses WW reaktiviert und in das Fernwassersystem eingegliedert.
Baukonstruktion:
Bei der Reaktivierung werden auch die bestehenden Gebäudeteile der verschiedenen Aufbereitungsstufen weiterverwendet. Dies beinhaltet eine statische Überprüfung der bestehenden Konstruktionen auf Lasterhöhungen. Die bestehenden Konstruktionen können als Stahlbeton-Hallen, basierend auf den Bauweisen der ehemaligen DDR klassifiziert werden, wobei eingespannte Stützen in Blockfundamente die gelenkig aufgelagerten Hallenriegel tragen. Da insbesondere die schweren Filterkessel der Filtrationsanlagen nicht mehr wie zuvor vor dem Gebäude, sondern im Gebäude aufgestellt werden, wird eine neue tragende Bodenplatte ins Gebäude integriert welche auf Mikropfählen gegründet wird.
Gründung:
Die bestehenden Gebäude wurden auf einer Aufschüttung errichtet, die das Gelände über das Niveau des HQ1000-Hochwassers hebt. Aufgrund der schlechten Baugrundverhältnisse wurde für alle hallenartigen Bauteile eine zusätzliche tragende Bodenplatte hergestellt, welche auf in engem regelmäßigem Raster angeordneten Ramm-Pfählen gegründet wurde. Das Rohwasserpumpwerk wurde aufgrund der tiefen Einbindung in den Baugrund mit einer tragenden Bodenplatten und Kellerwandkonstruktion, welche als Senkkasten fungiert. Im Zuge der Umbaumaßnahmen werden auch in diesen Räumen zusätzliche Lasten eingeleitet, weshalb die bestehende Bodenplatte verstärkt wird.
Gebäudeaussteifung:
Es findet kein Eingriff in das bestehenden Aussteifungssystem der Hallentragwerke statt.
Tragwerksplanerische Besonderheiten:
Umbau im Bestand. Tiefgründung mittels Mikrobohrpfählen und WU-Konstruktionen. Betontechnologische Maßnahmen zur statischen Ertüchtigung der Bodenplatte des Rohwasserpumpwerkes. Im Zuge der Planung erfolgt eine Bewertung der bestehenden Hallendächer aller Gebäudeteile des Wasserwerkes auf die Möglichkeit der Errichtung einer PV-Anlage
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