Zu wenig Raum für zu viele Schüler: Die Staatliche Realschule Hirschaid platzte sprichwörtlich aus allen Nähten; ungemütliche Containerbauten mussten bereits für Entlastung sorgen. Nachhaltig helfen konnte da nur ein Erweiterungsbau. Dank der Einbindung von BAURCONSULT in das Projekt war klar: Hier entsteht alles andere als eine graue Lernfabrik.
Eine gute Schulbetreuung braucht nicht nur kompetentes Personal, sondern auch jede Menge Platz. Und der Bedarf an geeigneten Räumlichkeiten steigt seit Jahren kontinuierlich. Dem gegenüber stehen allerdings in die Jahre gekommene Gebäude, die solch raumgreifende Neuerungen wie Ganztagsbetreuung, immer kleinere und dafür mehr Klassen sowie ein erweitertes Lehrangebot schlicht nicht auffangen können.
Entsprechend vielseitig waren die Ansprüche an den Erweiterungsbau der Realschule Hirschaid. Neben neuen Klassenzimmern standen Fach- und Übungsräume wie ein Musiksaal, ein Werkraum sowie ein Biologie-Übungsraum im Lastenheft. Aufenthaltsräume für die Ganztagsschule, eine Versorgungsküche sowie eine Mensa sollten ebenfalls nicht fehlen. Obendrein wollte man den Kindern und Jugendlichen eine neue Zweifachsporthalle sowie einen vergrößerten Schulhof bieten.
„Mir war der ökologische Aspekt unglaublich wichtig. Schließlich haben wir uns ‚Klimaallianz‘ auf die Fahne geschrieben, Klimaneutralität bis 2035“
– damit gab Landrat Johann Kalb die Marschrichtung bei der Planung vor – und stieß bei BAURCONSULT auf offene Ohren.
Bereits an der Gebäudehülle tritt der nachhaltige Ansatz deutlich zu Tage: Die vorgehängte Fassade von Sporthalle und Schulgebäude besteht aus Holzprofilen heimischer Hölzer, obenauf teilen sich Gründach-Bereiche und Photovoltaik den Platz. Für warme Räume sorgen eine Gasbrennwerttherme sowie ein Pelletheizkessel; im Sommer wiederum freut sich die Solarthermieanlage, wenn die Sonne über Franken lacht. Darüber hinaus ist auch dem Hirschaider Grundwasser Gutes getan: Drei Versickerungsanlagen führen ihm Niederschlagswasser zu.
Reduziert und inspirierend
Holz, rostbraunes Alublech, Sichtbeton: BAURCONSULT-Architekt Roman Kuhn hat bei „seinem“ Schulgebäude ganz bewusst nicht zu dick aufgetragen. Materialien im reduzierten Look und dezente Farben innen wie außen sind Ausdruck von Natürlichkeit, dennoch entsteht ein spannungsreiches Wechselspiel zwischen den einzelnen Elementen. „Und mehr Farbe kommt über die Kinder in die Schule“, fügt Kuhn an.
Wie geht Schule 2030?
Die ökologischen Zielsetzungen waren das eine. Mindestens so großen Wert legte Architekt Roman Kuhn auf die schulischen Bedarfe. Sprich: Was müssen Klassenräume, eine Mensa, eine Sporthalle sowie ein Schulhof heutzutage und künftig bieten?
Klare Antwort: Praktisch sollten sie sein und nicht eindimensional, flexibel und nicht starr. So wurden die Klassenräume mit großzügigen Schrankwänden und Garderoben ausgestattet, die Tafel verwandelt sich im Handumdrehen zur Projektionsfläche. Die Mensa wiederum strahlt dank differenzierter Sitzmöglichkeiten Gemütlichkeit aus. Für Veranstaltungen ist eine Leinwand installiert, der angrenzende Aufenthaltsflur erweitert dann die Fläche. Alternativ finden Events in der neuen, gut durchlüfteten Zweifachturnhalle statt.
„Die Zusammenarbeit mit BAURCONSULT kann ich nur als äußert positiv bezeichnen – sowohl hinsichtlich der Kosten als auch der Bauzeiten, da liegen wir voll im Rahmen. Besser geht‘s nicht.“