Allgemeine Beschreibung:
Die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH (FEO) betreibt ein Trinkwasser-Fernleitungsnetz im Süden Sachsen-Anhalts und im Nordwesten Sachsens. Über dieses System bezieht u. a. die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH (HWS) das Trinkwasser für die Stadt Halle (Saale). HWS betrieb bis November 2007 das Wasserwerk (WW) Beesen; Inbetriebnahme war 1993. Der Betrieb des WW wurde aus qualitativen (Parameter Wasserhärte) und wirtschaftlichen Gründen zugunsten eines direkten Fernwasserbezuges eingestellt. Vor dem Hintergrund der erhöhten Wassernachfrage wird dieses WW reaktiviert und auf dem best. Wasserwerksgelände erneuert. Die Härte des früher abgegebenen Wassers lag weit im Härtebereich „hart“; Gesamthärte 30°dH, Sulfat >240 mg/l. Deshalb erfolgte vor Netzabgabe eine zentrale Mischung mit Fernwasser. Die Wasserqualität WW Beesen ist im Fernwassernetz (auch bei Mischung mit Fernwasser) nicht akzeptabel. Zweck des Vorhabens ist neben einer Reaktivierung des best. Wasserwerkes somit auch eine Enthärtung für das produzierte Wasser vorzusehen.
Geplante Aufbereitungsanlage:
Die Aufbereitung des Wasserwerkes Beesen wird ausgelegt auf eine Reinwasserproduktion von maximal ca. 20.000 m³/d. Das Rohwasser der vier Hebersysteme zeichnet sich aus durch eine hohe Härte (Gesamthärte ca. 30°dH), einen hohen Sulfat- und Chloridgehalt (ca. 310 mg/l SO4, ca. 105 mg/l Cl) sowie einen teilreduzierten Chemismus mit erhöhten Konzentrationen an Eisen, Mangan, TOC und einen leicht erhöhten Ammoniumgehalt. Entsprechend muss die Aufbereitung dem Multi-Barrieren-Prinzip entsprechen und die Aufbereitungsstufen Belüftung, Ammonium-Oxidation, Enteisenung / Entmanganung, TOC-Minderung, Beseitigung organischer Spurenstoffe und Hygienisierung enthalten. Da das Reinwasser der Ausbereitung mit dem weichen Wasser der FEO aus dem System WW Wienrode verschnitten werden soll, ist zusätzlich eine Enthärtung erforderlich. Daher werden folgende Aufbereitungsschritte erforderlich:
- Sauerstoffanreicherung
- Sandfiltration
- Ultrafiltration mit Flockung
- Aktivkohlefiltration
- Umkehrosmose (LPRO)
- CaCO3-Filtration
- Phys. Entsäuerung
Der Rohwasserdurchsatz der Aufbereitungsanlage wird ausgelegt auf 1.130 m³/h. Unter Berücksichtigung der Wasserverluste für die Spülung der Aufbereitungsteile wird eine Reinwassermenge von maximal 880 m³/h (20.200 m³/d) erreicht. Gemäß Aufgabenstellung ist dabei ein Stand-By-Betrieb mit 3.600 m³/d Reinwasserabgabe (ca. 1/6 der Volllast) zu realisieren.
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