Die Reinigungsleistung der vorh. Kläranlage Kösfeld entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik und muss daher ausgebaut werden. Der Ausbau der Kläranlage erfolgt als einstufige Belebungsanlage mit Stickstoffelimination über das Verfahren der intermittierenden Denitrifikation. Entsprechend dem LfU-Merkblatt Nr. 4.4/22 liegt die Kläranlage Kösfeld im Phosphor-Handlungsgebiet. Die Einhaltung der Grenzwerte wird durch chemische Phosphatelimination gewährleistet. Aus Gewässerschutzgründen kann die Ableitung des behandelten Abwassers nicht dem örtlichen Vorfluter zugeführt werden. Sie erfolgt zukünftig über eine Ablauf-Pumpstation und Druckleitung zum Vorfluter Lauterbach. Der Abwasserzulauf aus der Kanalisation erfolgt gemeinsam zu einem bestehendem Mischwasser-behandlungsbauwerk und zur Kläranlage. Daher war es notwendig zur Steuerung des Mischwasserzulaufes zur Kläranlage eine Mess- und Regeltechnik einzubauen. Die Kläranlage wird einstraßig ausgebaut. Die Zu- und Ablaufleitungen zu den zwei Kaskaden der Belebung ermöglichen jedoch den separaten Betrieb jedes Beckens. Außerdem erlauben es Umgehungsleitungen, weitere Kläranlagenelemente zu Reparatur- und Wartungszwecken einzeln außer Betrieb zu nehmen. Auf der Kläranlage Kösfeld werden in einem mehrgeschossigem Betriebsgebäude zentrale Betriebs- und Maschinenräume kompakt angeordnet. Die Dachflächen sind mit Photovoltaik ausgerüstet. Die Schlammbehandlung wird als getrennte anaerobe Schlammstabilisierung mittels einer modular aufgebauten Kompaktfaulgasanlage mit Eigenenergieerzeugung durchgeführt. Das Energiekonzept der Kläranlage ermöglicht eine optimierte Energiebilanz durch die durchgängige Nutzung energieeffizienter Anlagen, energiesparender Verfahrensführung und Eigenenergieerzeugung aus Klärgas und Photovoltaik. Der Ausbau der Kläranlage Kösfeld erfolgt unter kontinuierlicher Aufrechterhaltung der Abwasserreinigung.
Kläranlagenbauwerke: Mechanische Reinigungsstufe: Einlaufschacht - Schneckenhebewerk neu - Schneckenhebewerk Umbau - Rechengebäude mit Zulaufmessung, Rechensandfettfangkompaktanlage Vorklärung, Volumen 63 m³
Biologische Reinigungsstufe: Belebung, 2 Kaskaden, Gesamtvolumen 950 m³ - Nachklärung, Rundbecken Durchmesser 14,5 m - Schlamm- und Gasbehandlung - Kompaktfaulgasanlage - Faulbehälter, Technikraum mit BHKW, Gasaufbereitung, Gaslager - Faulschlammschacht - Schlammeindickung, -entwässerung - Schlammstapelbehälter Umbau
Weitere Kläranlagenelemente: Betriebsgebäude - Kellergeschoss: PS-, RS-, ÜS- und Ablaufpumpwerke, Gebläsestation, Vorlagebehälter für Ablaufpumpwerk, Prozesswasserspeicher - Erdgeschoss: Labor, Werkstatt, Schaltwarte, Elektroraum, Maschinelle Voreindickung - Obergeschoss: Lager, Elektroraum, Sozialräume - Phosphatfällmittelstation - Trafostation - Verteilerbauwerke
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